Wohngebäude nach DIN 18599 KfW-Freigabe nach Förderstop
Wohngebäude lassen sich ab der Programmversion 11.20 auch nach der DIN 18599 berechnen.
Vorteile:
- die DIN 18599 geht durch das Monatsbilanzverfahren bei der Anlagentechnik auf das energetische Niveau des Gebäudes ein und rechnet für "Effizienzhäuser" mit kürzeren Heizzeiten
- über unbeheizte Zonen lassen sich z.B. unbeheizte Treppenhäuser energetisch sinnvoll beurteilen
- alte Anlagentechnik ist in der Norm enthalten und man muss für KfW Effizienzhäuser im Bestand nicht Neuanlagen eingeben, obwohl z.B. eine alte Verteilanlage in den Wänden existiert
Nachteile:
- erhöhter Eingabeaufwand
- leider absolut gesehen in der Regel ein schlechteres Ergebnis. Der Referenzwert, der nach dem selben Verfahren berechnet wird steigt mit an.
KfW-Förderstop für Wohngebäude DIN 18599 Berechnung im Herbst 2010
die KfW hatte die Förderung von Effizienzhäusern, die über das DIN 18599 Berechnungsverfahren erstellt werden, eingestellt. Es waren ab diesen Zeitpunkt nur noch Berechnungen über das alte Berechnungsverfahren nach DIN 4108-6/4701-10 möglich. Da über 90% der Anträge sowieso über das alte Berechnungsverfahren (DIN 4108-6/4701-10) erfolgten und jedes Wohngebäude sich, mit unserem Programm, durch einfaches Umschalten auch nach der DIN 4108-6/4701-10 berechnen lässt, stellt der KfW 18599-Förderstop, für unsere Kunden, keine große Änderung dar.
Der Förderstop erfolgte auf Grund eines Projektes, welches von der KfW mit verschiedenen Programmen durchgerechnet wurde und zu unterschiedlichen Ergebnissen führte.
Stellungnahme der DIN 18599 Gütegemeinschaft
In der DIN 18599 Gütegemeinschaft erstellten die Softwarehäuser eine Gegendarstellung. Leider waren die Eingangsparameter des Projektes, welches zur Stellungnahme an die Gütegemeinschaft gegangen ist, nicht eindeutig bestimmt. Die EnEV 2009 mit der DIN 18599 für Wohngebäude liess einen größeren Eingabespielraum zu als die alte Berechnung. Wir konnten bei unseren Vergleichs- bzw. Testberechnungen allein durch Variation der (fehlenden) Randbedingungsdaten das Endergebnis um 40% verändern. Unter den damals gegebenen offenen Randbedingungen des Gesetzgebers waren dabei alle Berechnungen gültig.
Es war anscheinend den meisten Fachleuten nicht klar zu sein, dass es nach DIN 18599 nicht nur "ein Ergebnis" gibt. Durch das Fehlen fester Randbedingungsparameter, ähnlich wie es in der alten Berechnung durch die DIN 4108-6 Anhang D erfolgte, erhalten wir in der DIN 18599 Berechnung einen größeren Ergebnisraum mit gültigen Endergebnissen. Mit Fehlern in der Software hatte das nichts zu tun. Wir haben in der Gütegemeinschaft einen möglichen einheitlichen Parameterdatensatz für das Beispielgebäude der KfW festgelegt, der durch das BMVBS in der Zwischenzeit bestätigt ist. Unsere Ergebnisse streuen zwischen den Softwareprodukten für den Ist-Zustand dann nur noch um ca. +/-2%.
Ein weiterer Grund für den 18599 Effizienzhausstop war der Ergebnisunterschied zwischen einer DIN 4108-6/4701-10 und DIN 18599 Berechnung. Durch andere Berechnungsansätze in der DIN 18599 liegen die meisten Ergebnisse höher als die des alten Berechnungsverfahrens. Da auch das Referenzgebäude immer mit dem gleichen Verfahren, wie das nachzuweisende Gebäude zu berechnen ist, liegt der Referenzgebäudewert auch höher als bei der alten Berechnung. Diese Tatsache können wir Softwarehäuser nicht aus der Welt schaffen, indem wir unsere Software nachbessern, da wir uns an die Norm halten müssen.
Seit rund 4 Jahren existieren die Probleme der DIN V 18599, die aufgrund des Förderstops der KfW zumindest für das Wohngebäude im Herbst 2010 öffentlich gemacht wurden. Die Probleme solch einer komplexen Norm wurden bisher auf politischer Ebene immer nur schön geredet. Da die Gründe der gesamten Problematik bis zu diesem Zeitpunkt nicht öffentlich gemacht wurden, ware logischerweise die Softwarehäuser daran schuld, keine plausiblen 18599 Berechnungen anzubieten. Zeitgleich wurde von den Softwarehäusern gefordert die Berechnung genau nach den Formeln der Norm durchzuführen. Und das heißt auch gleichtzeitig dass wir den Eingabespielraum mit umsetzen durften.
Leider wird sich an diesem Zustand auch bei der EnEV 2012 nichts ändern. Wir wurden von der politischen Seite bereits in unsere Grenzen gewiesen. Wir sollen uns als Softwarehaus auf unsere Kernkompetenz besinnen und das softwaremäßig umsetzen was die "Fachleute und die Politik" entscheidet.
Freigabe der DIN 18599 Wohngebäudeberechnung für KfW Effizienzhausnachweise
Nachdem die Softwarehäuser an Hand von einem KfW-Beispielprojekt mit unterschiedlicher Anlagentechnik innerhalb von 14 Tagen alle Probleme aufgezeigt hatten und Vorschläge für eine einheitliche Lösung unterbreiteten, hat es noch 5 Monate gedauert bis die Freigabe der KfW für die DIN 18599 Berechnung erfolgte. Grundlage sind die einheitlichen Randbedingungen die das BMVBS im Juni 2011 veröffentlichte.
Wir haben sofort nach Veröffentlichung die 18599 WG Effizienzhausberechnung ab der Programmversion V12.13 wieder freigegeben. In den Ausdrucken erfolgt ab V12.13 die Angabe der Programmversionsnummer, die für die KfW Nachweise benötigt wird.